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Die Sichelzellkrank-heit beeinflusst Deine mentale Gesundheit

Die Sichelzellkrankheit beeinflusst Deine mentale Gesundheit

Für Menschen mit der Sichelzellkrankheit gibt es zeitweise Phasen, in denen der Alltag herausfordernd ist. Für manche Betroffenen stellt das eine psychische Belastung dar und manchmal kann sich daraus eine Depression entwickeln.1-4

Djena spricht mit einer grafischen Überlagerung zweier Hände, von denen die eine ein Herz und die andere ein Gehirn hält
Patienten der Sichelzellanämie sprechen über das Krankeitsbild und lachen

Du bist nicht allein

Mit der Sichelzellkrankheit zu leben, ist nicht immer einfach und kostet Betroffene viel Kraft.

Vielleicht kennst Du das auch, besonders wenn Du längere Zeit im Krankenhaus verbracht hast, dass Du Dich einsam und niedergeschlagen fühlst.2 Doch nicht nur die Isolation, auch die Schmerzen, die Deine Krankheit mit sich bringt, können Deine Psyche zusätzlich belasten, vor allem wenn die Schmerzen chronisch sind.2

Deine Erkrankung kann auch Deine psychische Gesundheit beinträchtigen. Wenn Du Schmerzen hast, fällt Dir das (Ein)- Schlafen vielleicht schwer. Schmerz, Erschöpfung und Schlafstörung können möglicherweise bei Menschen mit Sichelzellerkrankung mit Depression in Verbindung stehen.4 Termine im Krankenhaus können Deinen gewohnten Tagesablauf durcheinander bringen und zusätzlich Stress auf Dich ausüben.5

Vielleicht hilft es Dir gerade dann zu wissen, dass Du mit diesen Gefühlen nicht allein bist: Vielen Menschen mit der Sichelzellkrankheit geht es wie Dir.4 Es gibt aber Möglichkeiten, wie Du Deine mentale Gesundheit verbessern kannst. Hol Dir professionelle Hilfe bei Deinem Behandlungsteam und sprich Deine Symptome an.

Man wird depressiv, weil man eine komplizierte Krankheit hat und gezwungen ist, mit ihr zu leben. Ich bin sehr gläubig, aber egal, wie stark mein Glaube ist, manchmal bin ich einfach nur traurig.
Betroffener, 58 Jahre

Unterstützung in Deinem Umfeld

Es ist gut, jemanden zu haben, auf die oder den man sich verlassen kann und die oder der einem zur Seite steht, wenn man Hilfe braucht. Such Dir im Familien- oder Freundeskreis Menschen, die Dich verstehen und denen Du Dich anvertrauen kannst. Alternativ kannst Du den Kontakt zu anderen Betroffenen suchen. Die Unterstützung von anderen kann Dir helfen, mit Stress besser umzugehen und Deine Stimmung zu verbessern.

Vielen Menschen mit chronischen Krankheiten wie der Sichelzellkrankheit hilft es, mit anderen Betroffenen zu sprechen. Häufig hat man die gleichen Sorgen und ähnliche Herausforderungen. Es tut gut, sich verstanden zu fühlen. Informiere Dich, ob es Patientinnen- bzw. Patientengruppen in Deiner Nähe gibt. Frag zum Beispiel Dein Behandlungsteam oder schau doch mal auf unserer Community-Seite nach.

Deine Erkrankung kann viele verschiedene Bedürfnisse mit sich bringen. Daher ist es sinnvoll, ein Behandlungsteam, das sich aus mehreren Fachpersonen zusammensetzt, an Deiner Seite zu haben.5 Dazu kann auch eine Spezialistin oder ein Spezialist für psychische Gesundheit (z. B. eine Psychotherapeutin oder ein Psychotherapeut) gehören, mit der oder dem Du über Deine Emotionen und Sorgen sprechen kannst.5

Wenn Du Deine Gedanken und Gefühle besser verstehst, kannst Du auch besser damit umgehen. Wenn Du also genau weißt, wie sich die Sichelzellkrankheit auf Deine psychische Gesundheit auswirkt, kannst Du versuchen, entsprechend hilfreiche Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Versuche daher, offen über Deine Gefühle zu sprechen. Falls Dir das bei bestimmten Themen schwerfällt, könnte es Dir vielleicht helfen, Deine Gedanken schriftlich festzuhalten, in einem Tagebuch etwa.6 Manchmal reicht es schon, wenn Du Deine Gefühle nur aufschreibst.6 Zudem hilft Dir das Schreiben dabei, besser auf Deinen Körper zu hören, zum Beispiel ob Du müde bist und Dich lieber ausruhen solltest.6 Außerdem ist ein Tagebuch eine große Hilfe, um herauszufinden, ob bestimmte Nahrungsmittel oder Aktivitäten Symptome bei Dir verursachen.6 Viele Menschen mit Sichelzellkrankheit sind der Meinung, dass ein Tagebuch ihnen mehr Kontrolle über ihre Krankheit gibt.1

Mit Hilfe eines Tagebuchs kannst Du mögliche Auslöser für Deine Symptome entdecken und herausfinden, was Dir hilft, Dich besser zu fühlen. Dein Gesundheitstagebuch könnte hierfür ein guter Anfang sein.

Dank meines Arztes konnte ich dreimal eine Psychotherapie machen, weil er den Kontakt zu Therapeutinnen und Therapeuten in meiner Nähe hergestellt hat.
Betroffener, 22 Jahre alt
Zwei Frauen mit Sichelzellanämie  machen Yoga und bleiben in Bewegung

Zusätzliche Mittel, um Deine mentale Gesundheit zu unterstützen

Eine positive Einstellung kann Dich dabei unterstützen auch Deine mentale Gesundheit zu stärken. Bewegung wirkt sich positiv auf Deine Stimmung aus und kann Dich unter Umständen sogar vor Depressionen schützen.7 Auf den Seiten zur Ernährung und zur Bewegung findest Du weitere hilfreiche Tipps.

Wo Du Hilfe finden kannst

Die Menschen in Deiner Umgebung können Dich täglich unterstützen – auch emotional. Manchmal benötigst Du jedoch professionelle Unterstützung.5

Dein Behandlungsteam ist nicht nur zur Unterstützung Deiner körperlichen Gesundheit, sondern auch Deiner mentalen Gesundheit da.5 Lasse Dein Behandlungsteam wissen, wie Du Dich fühlst und scheue Dich nicht, um Unterstützung zu bitten, die Du benötigst. Es kann Dir auch helfen eine Therapeutin oder einen Therapeuten aufzusuchen.

Auch wenn es Dir gerade gut geht, kann es hilfreich sein, mit einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten zu sprechen.5 Eine Therapie kann Dich mental stärken und Dir in Zukunft dabei helfen, schwierige Situationen zu meistern. Es gibt verschiedene Vorteile, die eine Psychotherapie für Dich haben kann: Du lernst, wie Du im Alltag achtsamer bist und Dich um Dich selbst kümmern kannst, welche Situationen sich negativ auf Deine Stimmung auswirken und wie Du die Beziehungen zu Deinen Angehörigen sowie Freundinnen und Freunden verbessern kannst.

Menschen, die chronische Schmerzen haben, können von einer kognitiven Verhaltenstherapie profitieren.8,9 Eine kognitive Verhaltenstherapie hilft Dir, anders zu denken und zu handeln, was Deine Symptome wiederum verbessern kann.10

Es gibt verschiedene Arten der Psychotherapie und sicher auch eine, die zu Dir passt.

Junger Arzt erklärt die Krankheit Sichelzellanämie einfach

Gib auf Dich acht

Es ist wichtig, dass Du Dich neben der Sichelzellkrankheit auch um Deine mentale Gesundheit kümmerst. Vielen Menschen mit der Sichelzellkrankheit gelingt das – überlege wo und wen Du um Unterstützung bitten kannst, damit es auch Dir leichter fällt.

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Ressourcen-Hub:
  • Top-Tipps für das Selbstmanagement
  • Dein Wohlbefindentagebuch
  • Ziele setzen, die für Dich funktionieren
  • Das Beste aus Deinen Arztterminen herausholen
    1. Levenson JL et al. Psychom Med 2008;70(2):192–196. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18158366/. Letzter Zugriff: 18.09.2023.
    2. Adam SS et al. Blood Adv 2017;1(23):1983–1992. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5728280/. Letzter Zugriff: 18.09.2023.
    3. Graves JK et al. Pediatr Nurs 2016;42(3):113–119. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27468512/. Letzter Zugriff: 18.09.2023.
    4. Wallen GR et al. BMC Psychiatry 2014;14:207. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4223647/. Letzter Zugriff: 18.09.2023.
    5. https://register.awmf.org/assets/guidelines/025-016l_S2k_Sichelzellkrankheit_2020-12.pdf. Letzter Zugriff: 18.09.2023.
    6. Choi KW et al. JAMA Psychiatry 2019;76(4):399–408. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6450288/. Letzter Zugriff: 18.09.2023.
    7. McCracken LM et al. BMJ 2022;376:e057212. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35228207/. Letzter Zugriff: 18.09.2023.
    8. Lim JA et al. Medicine (Baltimore) 2018; 97(23):e10867. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5999451/. Letzter Zugriff: 18.09.2023.
    9. https://www.nhs.uk/mental-health/talking-therapies-medicine-treatments/talking-therapies-and-counselling/cognitive-behavioural-therapy-cbt/overview/. Letzter Zugriff: 18.09.2023.
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